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Der agile Wandel zur Nachhaltigkeit

Change for Good – Nachhaltigkeit als Erfolgsgeschichte im Unternehmen

In Zeiten des Klimawandels und der immer größer werdenden gesellschaftlichen Verantwortung kommen Unternehmen an dem Thema Nachhaltigkeit nicht mehr vorbei. Doch viele scheuen den Einstieg und sehen das Thema als schwierig und aufwändig an. Dabei bietet es viele Chancen, um am Markt in Führung zu gehen und gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Gesellschaft und Umwelt zu leisten.

Nachhaltigkeit von Thomas Zimmermann, 15.05.2023
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Wie Nachhaltigkeit im Unternehmen zur Erfolgsgeschichte wird

Nachhaltigkeit ist Chefsache: Unternehmen müssen jetzt in die Verantwortung kommen.

Laut einer Studie legen über 51% der Deutschen Wert auf soziale und ökologische Kriterien beim Produktkauf.¹ Weiterhin setzen über 76% der Jobsuchenden auf Nachhaltigkeits-Kriterien bei der Wahl des passenden Arbeitgebers.² Der fortschreitende Klimawandel sowie Unsicherheiten am Markt, in den Lieferketten und in den rechtlichen Rahmenbedingungen verlangen einen Strategiewechsel. Auch von der EU kommen neue Richtlinien zur Nachhaltigkeits-Berichterstattung (#CSRD). Heute kommt kein Unternehmen mehr an der Frage vorbei: „Wie nachhaltig sind wir als Unternehmen?“

Aber: Was bedeutet das genau, „nachhaltig”? Was braucht es denn, um ein sozial-ökologisch nachhaltiges Unternehmen zu sein und das auch nachweisen zu können?

Nachhaltigkeit – Ein vieldeutiger Begriff

Nachhaltig soll heute alles und jeder sein. Damit wird umgangssprachlich meist umweltschonende Produktion, also ökologische Nachhaltigkeit bezeichnet.

Was Viele nicht wussten: Der Begriff „Nachhaltigkeit“ geht auf den deutschen Ökonom Hans Carl von Carlowitz zurück, der bereits 1713 das Prinzip prägte, dass im sächsischen Forst nur so viele Bäume zu fällen seien, wie auch durch die Aufforstung nachwachsen. Aber die Idee geht weit über die Umwelt hinaus.

Nachhaltigkeit bezieht sich heute auf die Fähigkeit, langfristig und im Einklang mit der Umwelt, der Gesellschaft und der Wirtschaft zu handeln (die 3 Säulen der Nachhaltigkeit):

  • ökologische Nachhaltigkeit
  • soziale Nachhaltigkeit
  • ökonomische Nachhaltigkeit

Um nachhaltig zu handeln, müssen Unternehmen alle drei Säulen in Betracht ziehen und sicherstellen, dass ihre Aktivitäten nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig umweltverträglich, sozial verantwortungsbewusst und wirtschaftlich rentabel sind.

3 Beispiele von bekannten deutschen Unternehmen
  • Thema ökologische Nachhaltigkeit bzw. Umweltbewusstsein: Die GLS Bank ist z. B. eine Bank, die sich auf ethische und soziale Geldanlagen spezialisiert hat. Das Unternehmen hat sich 2009 das Ziel gesetzt, 100% erneuerbare Energien zu nutzen,  hat dieses Ziel bereits erreicht und investiert auch in solche Projekte.

  • Thema soziale Nachhaltigkeit bzw. gesellschaftliche Verantwortung: So hat sich z. B. der Outdoor-Bekleidungshersteller VAUDE das Ziel gesetzt, eine transparente und faire Lieferkette zu etablieren und setzt sich insbesondere für fairere Löhne in der Produktion ein. VAUDE arbeitet eng mit seinen Lieferanten zusammen, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter entlang der Lieferkette fair bezahlt werden. Dabei nutzt VAUDE u.a. die Zertifizierungen Bluesign, Fair Wear und Grüner Knopf.

  • Thema ökonomische Nachhaltigkeit bzw. Wirtschaftlichkeit: Bosch hat z. B. im Rahmen der „Bosch Production System“-Initiative verschiedene Maßnahmen zur Optimierung der betrieblichen Abläufe implementiert, wie beispielsweise Lean-Prinzipien, Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen sowie die Verbesserung der Qualitätssicherung. Durch die Einführung dieser Maßnahmen konnte Bosch seine Produktivität steigern, Fehlerquoten reduzieren und die Lieferzeiten verkürzen. Anmerkung: In Nachhaltigkeitsberichten nach EU-Norm wird die dritte Säule von der Kategorie “Governance”, also Unternehmensführung eingenommen.

Die Beispiele zeigen, wie vielfältig die Maßnahmen sein können, die zur Nachhaltigkeit beitragen. Viele Unternehmen fragen sich zurecht: Wo fangen wir da an? Und werden wir jemals „fertig“ damit sein?

In 4 Schritten von der Vision zu konkreten Nachhaltigkeitszielen

Schritt 1: Überblick verschaffen

Um eine Nachhaltigkeitsvision zu entwickeln, müssen Unternehmen zuerst eine gemeinsame Definition von Nachhaltigkeit finden und eine Bestandsaufnahme ihrer Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft durchführen. Dies kann eine Analyse der eigenen Geschäftspraktiken, der Lieferkette und der Produktion beinhalten.

Schritt 2: Vision formulieren

Als nächstes können Unternehmen die Ergebnisse dieser Bestandsaufnahme nutzen, um ihre Nachhaltigkeitsvision bis zur nächsten Dekade zu definieren. Eine Nachhaltigkeitsvision sollte ein klares Ziel formulieren, das darauf abzielt, die Umwelt- und Sozialleistung des Unternehmens zu verbessern und dabei auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Hierbei hilft ein Blick auf die 17 globalen Ziele der Vereinten Nationen für Nachhaltigkeitsentwicklung (UN Sustainable Development Goals).

Schritt 3: Priorisierung der Arbeitsschritte

Um für das erste Umsetzungsjahr konkrete Ziele abzuleiten, können Unternehmen z.B. mithilfe der „Gemeinwohl-Matrix“ bis zu 5 zentrale Handlungsfelder identizifieren. Die Gemeinwohl-Matrix ist ein Instrument, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre Nachhaltigkeitsleistung in verschiedenen Bereichen zu bewerten und Ziele abzuleiten.

Die Matrix basiert auf den vier Kategorien „Menschenwürde“, „Solidarität und Gerechtigkeit“, „Ökologische Nachhaltigkeit“ und „Transparenz und Mitbestimmung“ und betrachtet diese jeweils bezüglich allen relevanten Stakeholdern: Lieferant:innen, Finanzdienstleister:innen, Mitarbeitende, Kund:innen und das größere gesellschaftliche Umfeld.

Aber: Achtung! Versuchen Sie nicht, die optimale Strategie oder das perfekte Produkt zu entwickeln. Geschwindigkeit wird zunehmend wichtiger als Perfektion – zumindest dann, wenn Sie keine Produkte oder Leistungen anbieten, von denen Menschenleben abhängen. Also wenn Sie eine Idee haben, handeln Sie schnell. Bringen Sie schnell ein Produkt auf den Markt, das seinen Kernnutzen erfüllt und entwickeln es dann stetig weiter. Das ist Agilität.

Schritt 4: Zieldefinition

In jedem der 5 Handlungsfelder sollten nun Jahresziele formuliert werden. Die Ziele sollten spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sein, um sicherzustellen, dass das Unternehmen seine Fortschritte verfolgen und seine Leistung verbessern kann.

Mitarbeiterbeteiligung für ein besseres Ergebnis

Viele Unternehmen lassen an dieser Stelle von kleinen Expertengruppen und externen Berater*innen Maßnahmenpakete entwickeln, die dann an die jeweils zuständigen Abteilungen zur Umsetzung „delegiert“ werden. Doch Vorsicht – die Mitarbeitenden haben selten die Kapazität für zusätzliche Projekte und noch seltener Motivation für Projekte, bei denen sie weder den Mehrwert verstehen noch vorab mitgestalten durften. Mit dem Prozessmodell „Change for Good“ gehen wir hier einen völlig neuen Weg:

Statt den Mitarbeitenden fertige Maßnahmenpläne vorzusetzen, werden alle jährlich zu freiwilligen internen zweitägigen Konferenzen eingeladen, auf Basis der beschlossenen Nachhaltigkeits-Jahresziele gemeinsam und abteilungsübergreifend in Kleingruppen Maßnahmen zu entwickeln. Diese Maßnahmen können beispielsweise die Umstellung auf erneuerbare Energien, die Förderung einer nachhaltigen Lieferkette oder die Einführung eines transparenten Berichtssystems umfassen.

Am Ende einer solchen Konferenz werden gemeinsam ausgewählte Maßnahmen beschlossen und mit Ressourcen ausgestattet – nämliche jene, die genügend Wirkung, Freiwillige und Machbarkeit aufweisen. Die Maßnahmen-Teams entwickeln in kurzen regelmäßigen Zyklen erste Ergebnisse und sammeln Erfahrung. Nach einem halben Jahr werden die Ergebnisse in der nächsten internen Konferenz zusammengetragen, gefeiert und ggf. unternehmensweit verankert.

Fazit: Warum lohnt sich der Prozess mit Change for Good?

Mit Change for Good gelingt sowohl die verpflichtende Nachhaltigkeits-Berichterstattung nach EU-Richtlinie (#CSRD) als auch der Wandel zum messbar nachhaltigen Unternehmen deutlich besser, weil wir die Nachhaltigkeitsmission als positive, gemeinsame Herausforderung etablieren, die stetig zu messbaren Ergebnissen, neuen innovativen Lösungen und damit zu höherer Selbstwirksamkeit und Reputation nach außen führt.

Agilität und Nachhaltigkeit schaffen mit diesem Vorgehen nicht etwa zusätzlichen Aufwand zum Tagesgeschäft, sondern stattdessen gegenseitige Synergien und fördern den unternehmerischen Erfolg und die Robustheit gegen künftige Veränderungen. Der Wandel zum nachhaltigen Unternehmen kann sehr partizipativ, innovativ, wirksam und schnell vonstatten gehen.


¹ vgl. VuMA 2021

² vgl. Stepstone 2021

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Thomas Zimmermann
Mitgründer von swapwork und Experte für agile Organisationsentwicklung, CSR-Reporting Gemeinwohlökonomie. Er hat das Projekt „Change for Good“ 2022 ins Leben gerufen und begleitet Unternehmen in der umfassenden Transformation zu mehr wirksamer Nachhaltigkeit. Thomas hat u.a. bei dem Landessport Niedersachen (LSB), der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Caritas Prozesse begleitet.